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Energie 2050: Chile hat einen Plan

  

Patricio Valdivia (Wirtschaftsförderung Corfo). 

Berlin, 1. März 2016. Von Bürgerbeteiligung über Prototyp bis Risikokapital: Mit seiner ehrgeizigen Energieagenda stellt der chilenische Staat auch Finanzierungsprogramme bereit. Ausländische Investoren sind willkommen.

„Wir wollen uns langfristig von einer ressourcenbasierten Wirtschaft (z.B. Abbau von Kupfer, Lithium) zu einer wissensbasierten Ökonomie wandeln“, sagt Patricio Vadivia. Der Wissenschaftler arbeitet bei der chilenischen Wirtschaftsförderung Corfo als Projektleiter im Bereich Forschung und Entwicklung (R&D).

“Erstmals hat Chile einen so groß angelegten Plan mit langfristigen Zielen, betont Francisco Ulloa. Der Diplomat ist in der Berliner Botschaft u.a. für Energiepolitik zuständig. „Wir sehen Energie in der Zukunft als einen Entwicklungsmotor für unser Land“, so Ulloa. Eine wichtige Rolle in diesem Szenario hat die Bürgerbeteiligung. Und es soll lokale Projekte in Städten und Gemeinden geben. “Bis 2050 sollen die Treibhausgase um 30% gesenkt werden, gerechnet ab 2007“, skizziert Ulloa.

 

Die chilenische Energieagenda soll sich am Ende sowohl auf lokaler wie regionaler Ebene auswirken. „Und auf internationaler Ebene möchten wir noch mehr ausländische Investoren einladen“, fügt Patricio Valdivia hinzu.

In Berlin präsentierte er das Portfolio der Finanzierungsinstrumente, die Chile für Investoren aus dem In- und Ausland bereithält: „Ob Startkapital, Inkubationsprogramme, Risikokapital, günstige Darlehen oder Bürgschaften: Corfo bietet Kreditlinien für quasi jede Business-Phase und jeden Unternehmenstyp“, so Valdivia. „Die allermeisten der Programme sind auch, aber nicht ausschließlich auf Energiethemen zugeschnitten.“ Besonders erfolgreich sei das 15-Jahres-Darlehen (15% Eigenanteil, 36 Monate Projektausführung) in Zusammenarbeit mit der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau;  KfW 80% - Corfo 20%), das derzeit neu aufgelegt wird. Auch beliebt: Die sogennante „Prototyp“-Linie für Unternehmen im zweiten Stadium, die in Forschung und Entwicklung  investieren und mit ihren Produkten kurz vor der Kommerzialisierung stehen. „Es reicht aber nicht, eine gute Idee zu haben“, resümiert Valdivia. „Wir bewerten zu je 25% das Team, das Businessmodell, die potenziellen Märkte, und erst zuletzt gibt die brillante Idee den Ausschlag.“

Weitere Infos: www.corfo.cl oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!