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Reisechroniken: Andrea Jeftanovic erforscht Grenzgebiete

Berlin, 10. Oktober 2016. Die Schriftstellerin Andrea Jeftanovich wird auf der Frankfurter Buchmesse (vom 19. bis 23. Oktober) ihr neues Buch "Destinos Errantes" vorstellen und mit drei weiteren Autoren aus Peru, Kolumbien und Mexiko bei einem Podiumsgespräch über aktuelle Strömungen und neue Stimmen in der lateinamerikanischen Literatur diskutieren. Moderatorin ist die Lektorin und Übersetzerin Michi Strausfeld.

Andrea Jeftanovic (*1970) gehört in Chile zu den herausragenden Stimmen ihrer Generation. Sie hat kroatische und russisch-jüdische Wurzeln und ist studierte Soziologin. An der Universität in Berkeley, Kalifornien, promovierte sie zudem in hispano-amerikanischer Literatur.

 

Am Tag des chilenischen Militärputsches im September 1973 war Andrea Jeftanovic drei Jahre alt. In ihrer Erzählung „Stahlvögel“ verarbeitet sie diese, wie sie sagt, “früheste Kindheitserinnerung“ auf literarische Weise. In ihrem neuen Buch "Destinos Errantes", das sie in Deutschland vorstellen wird, erforscht die Autorin in neun Reisechroniken sehr verschiedene, weit entlegene Grenzgebiete, im geographischen wie im psychologischen Sinne. "Es sind lebendige wie literarische Erfahrungen, und dabei nimmt das Erlebte ebenso Gestalt an wie die eigene Fantasie, die persönlichen Ängste und Träume. Es geht darum, in weit entlegene Gebiete zu reisen, um für die persönlichsten Themen eine Lösung zu finden."

Die Texte handeln etwa von einer Organisation für Angehörige der Opfer des Israel-Palästina-Konflikts oder von der diffusen Meergrenze zwischen Chile und Peru. Eine andere Chronik erzählt vom "Sarajevo-Tunnel" – jener unterirdischen Fußweg-Verbindung, die während der Belagerung Sarajevos 1992-95 im Balkankrieg von den Einwohnern als Fluchttunnel genutzt wurde.

Andrea Jeftanovic sagt, es fasziniere sie, "das unwegsame Gelände der menschlichen Seele zu erforschen, um so die komplexen kriegerischen, politischen, kulturellen und linguistischen Prozesse zu verstehen. Zu schreiben bedeutet, ein Hindernis vorzuschlagen und gleichzeitig, zu seiner Überwindung einzuladen. Über Reisen zu schreiben bedeutet, weiße Flecken auf der Landkarte zu hinterlassen – darüber zu sprechen, was man nicht sehen konnte."

Buchmesse feiert "Literaturreise" durch 40 Jahre Lateinamika in Deutschland

Auf der Frankfurter Buchmesse wird die chilenische Autorin ihre literarischen Positionen dann auch in einem thematisch umfassenderen Kontext präsentieren: Bei einer Podiumsdiskussion werden 40 Jahre Lateinamerika gefeiert. Neben Andrea Jeftanovic nehmen Juan Esteban Constaín aus Kolumbien, Renato Cisneros aus Peru und Alejandro Estivil aus Mexiko an dem Gespräch teil. Moderatorin ist die Lektorin und Übersetzerin Michi Strausfeld. Die Diskussion soll eine Art „Literaturreise“ durch vier Jahrzehnte lateinamerikanischer Literatur beinhalten und einen Blick auf die aktuellen Stimmen und Strömungen der lateinamerikanischen Prosa werfen.

Vor vierzig Jahren arbeitete Michi Strausfeld als junge Lektorin beim Suhrkamp-Verlag, der 1976 mit insgesamt 19 Neuerscheinungen aus Lateinamerika auf der Frankfurter Buchmesse ein Statement setzte und damit der Literatur des Kontinents in Deutschland zum Durchbruch verhalf. Der darauffolgende Boom der Latino-Literatur in den 70er und 80er Jahren, als Autoren wie Isabel Allende und Gabriel Garcia Marquez in Deutschland und Europa einem breiten Publikum bekannt wurden, ebbte mit dem Mauerfall ab. Der politische und verlegerische Fokus verschob sich nach Osteuropa. In der Podiumsdiskussion am Donnerstag, 20. Oktober, soll daher erörtert werden, welchen Stellenwert die lateinamerikanische Literatur heute in Deutschland und Europa hat, und welches die vielversprechendsten Autoren sind.

Veranstaltung auf der Buchmesse: 20. Oktober 2016 von 15.00-16.00 Uhr auf der International Stage in Halle 5.1. Stand A128.

Andrea Jeftanovic schreibt Prosa und Essays. Sie arbeitet auch als Dozentin für Literatur. Foto: privat