Berlin, 1. Juli 2021. Energieminister Juan Carlos Jobet und der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier haben in Berlin eine Absichtserklärung für die verstärkte Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff unterzeichnet und kündigten die Einrichtung einer Task-Force zu dem Thema an. Beide Länder verstehen sich in Energiefragen als strategische Partner, und die vertiefte Zusammenarbeit beider Regierungen begann bereits seit 2019 im Rahmen einer Energiepartnerschaft.
Ziel der Task Force ist es, geeignete Rahmenbedingungen für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu schaffen und gemeinsame Leuchtturmprojekte zu identifizieren. Hierzu werden regelmäßige Treffen der Arbeitsgruppe abgehalten, um den bilateralen Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Chile und Deutschland in diesem Bereich zu stärken. „Wir teilen mit Deutschland die Ausrichtung an der angestrebten Kohlenstoffneutralität bis 2050. Um dieses Ziel zu erreichen, ist der grüne Wasserstoff essentiell“, führte Energieminister Jobet aus.
Die Task-Force Wasserstoff wird sich unterschiedlichen Themen widmen, wie etwa dem Ausbau von Lieferketten bei gleichzeitigem Wissens- und Erfahrungsaustausch im Bereich Sicherheitsnormen und –verfahren. Außerdem kann die Arbeitsgruppe dabei helfen, Grundlagen für Zertifizierungen zu entwickeln sowie gemeinsam Forschungs-, Pilot- und Demonstrationsprojekte zu initiieren.
Die Arbeitsgruppe ist zunächst für die Dauer von 12 Monaten vorgesehen; dann soll bewertet werden, ob und wie es weitergeht. Beide Minister betonten, dass die neue Task-Force auch Möglichkeiten bieten wird, Investitionen zu identifizieren und Konsortien einzurichten, sowie Netzwerke in den Privatsektor zu vertiefen.
Bundesminister Altmaier wies zudem auf das Portal H2Global hin – eine neue Handelsplattform, die die Bundesregierung als Import-Instrument von grünem Wasserstoff aufgesetzt hat, um über Doppelauktionen und staatliche Förderung die Hersteller von Wasserstoff im Ausland mit Abnehmern in Deutschland zusammenzubringen. Die offizielle Unterzeichnung der Absichtserklärung fand fast zeitgleich mit einem Videogespräch statt, das Präsident Sebastián Piñera und Bundeskanzlerin Angela Merkel führten. Auch in dem Austausch der Regierungschefs ging es schwerpunktmäßig um die Entwicklung grüner Energien, z.B. Wasserstoff.
Bereits im Dezember 2020 erklärte Bundesminister Altmaier seine Unterstützung für sogenannte Highly Innovative Fuels (HIF), und damit auch für das erste Projekt von eFuels in Chile, das in der Erzeugung und Nutzung grünen Wasserstoffs für die Produktion von Methanol und Benzin besteht. Die Bundesregierung unterstützt diese Initiative über Siemens Energy mit 8,2 Millionen Euro.
Die Deutsch-Chilenische Energiepartnerschaft besteht bereits seit April 2019
Die deutsch-chilenische Energiepartnerschaft trat im April 2019 in Berlin in Kraft. Sie bietet ein Forum für hochrangigen politischen Dialog und vereint die Repräsentanten verschiedener Sektoren mit dem Ziel, Best-Practice-Beispiele zu teilen und den Übergang zu einem kohlenstoffarmen Energiesystem in beiden Ländern zu unterstützen. In einem ersten gemeinsamen, hochrangigen Treffen während der COP25 in Madrid beschlossen beide Länder, die Zusammenarbeit in folgenden Bereichen zu intensivieren: grüner Wasserstoff und eMobilität, Energieeffizienz, Digitalisierung, (regionaler) Netzausbau, kohlenstoffneutrale Innovationen und Strategie zum Kohleausstieg.