Freiberg, 20. Oktober 2017. Die Bergakademie TU Freiberg hat ein neues Domizil für Studenten und Forscher aus Chile eröffnet. Möglich wurde dieses Projekt durch das Engagement dieser Universität sowie eine großzügige private Spende. Die Botschaft hatte bereits vor einigen Jahren erste Vorschläge eingebracht mit dem Ziel, genügend Fachkräfte auszubilden für Chiles Bergbau – einer Schlüsselindustrie des Landes.
Jetzt wurde das Chile-Haus durch den Rektor der sächsischen Bergakademie, Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht, feierlich eröffnet. Im Rahmen des Festaktes wurden auch Verträge zum Verfahren der doppelten Promotion unterzeichnet. Chiles Botschafter Patricio Pradel unterstrich in seinem Grußwort, dass der Bergbau in Chile auch künftig vielfältige Möglichkeiten für gut ausgebildete Fachkräfte bereithalte, so in den Bereichen Recycling, Energiewirtschaft, Wasserwirtschaft und ökologische Nachhaltigkeit.
„Casa Chile“ in der Brennhausgasse im Zentrum Freibergs bietet sechs Wohnungen für Studenten, Doktoranden und Gastwissenschaftler. Das Projekt kostete eine Million Euro und wurde durch eine private Spende der Stifterin Erika Krüger ermöglicht, die sich der Stadt und der Bergakademie nach eigenen Worten persönlich sehr verbunden fühlt. 2015 erwarb sie das Gebäude in der Freiberger Innenstadt. Zwei Jahre dauerten die Sanierungs- und Umbauarbeiten.
Das Chile-Haus ist vor allem auch das Resultat einer langjährigen Beziehung zwischen Chile und der Bergakademie Freiberg – sowohl wissenschaftlich wie auch freundschaftlich, die bereits Mitte des 19. Jahrhunderts begann: 1847 studierte der gebürtige polnische Geologe Ignacy Domeyko ein halbes Semester in Freiberg. Er war es, der mit seinen geologischen und lagerstättenkundlichen Arbeiten den Rohstoffreichtum Chiles entdeckte. An der Universidad de Chile in Santiago wurde der Wahlchilene Ignacio Domeyko dann später sogar Rektor.